

Königstädter Brauerei // Gewölbekeller, Eingang Straßburger Str. 53
Vernissage: 6.5., 19 Uhr // Öffnungszeiten: 7.5. – 15.5., 16 – 20 Uhr
Beteiligte Künstler:innen – Nicolas Astorga, Gleb Bas, Florian Bielefeldt, Mathias Euwer, Ulli Grötz, Franziska Harnisch, Judith Karcheter, Susanne Kunkel, Luca Longagnani, Nora Lube, Keegan Luttrell, Daniela Macé-Rossiter, Olivia Martin Moore, Philippine de Salaberry, Carlos Sfeir Vottero, Ramona Taterra, Jakob Urban
kuratiert von Mirjam C. Wendt und Franziska Harnisch
Rund 8.000 hauptberuflich bildende Künstlerinnen und Künstler leben nach Angaben der Künstlersozialkasse in der Metropole im Osten Deutschlands. Zum Vergleich sind derzeit 14 000 Rechtsanwält:innen in Berlin zugelassen.
Wenn man noch bedenkt, dass nicht jede Künstlerin und jeder Künstler bezüglich einiger Hürden in der KSK eingetragen ist, sind es wahrscheinlich noch mehr. Grob geschätzt haben wir dann ebenso viele Menschen im Anwalts- wie Kunstberuf. Schöne Sache eigentlich, wenn nicht die finanzielle Lage wäre. Wir unterstellen jetzt einfach mal ganz vorurteilsbehaftet, dass die Anwältin weniger Geldsorgen und Zweitjobs als die Künstlerin hat. Nun muss die Künstlerin jedoch auch Miete zahlen. Sehr häufig trifft man Künstler:innen daher bei ihren, in ihrer Anzahl doch sehr überschaubaren, Kolleg:innen an, die nicht nur in der KSK sind, sondern sogar zu den Playern im Kunstbereich gehören.
Kunstwerkstätten sind nicht neu. Man denke nur an Rubens und seinen Goldhelm. Aber damals war es eher ein Handwerk. In heutiger Zeit werden Künstler:innen an Universitäten und Hochschulen ausgebildet – nicht allein in Technik, sondern vor allem in Kreativität und Eigenständigkeit. Die finanzielle Lage führt also nun dazu, dass eigenständige Künstler:innen für eigenständige Künstler:innen arbeiten. Die eigenen Gedanken, Handschrift, Materialliebe, Atelierzeit etc. werden zur Seite geschoben, um Gedanken und Ideen einer oder eines anderen auszuführen.
“Curatorial Part de Deux – Artists of the working arts” will dieser Verknüpfung nachgehen und zeigen, welche Vielfalt und Netzwerke in den großen Künstler:innenstudios, wie z. B. bei Alicja Kwade, Katharina Grosse, Olafur Eliasson oder Tomás Saraceno schlummern.
Die Ausstellung findet als Auftaktveranstaltung im Rahmen des artspring Festivals statt.
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Königstädter Brauerei // Gewölbekeller, Eingang Straßburger Str. 53
Vernissage 6.5., 19 Uhr // opening hours 7.5. – 15.5., 16 – 20 Uhr
curated by Mirjam C. Wendt and Franziska Harnisch
According to the Künstlersozialkasse, around 8,000 full-time visual artists live in the metropolis in eastern Germany. By comparison, 14,000 lawyers are currently registered in Berlin.
If one still considers that not every artist is registered in the KSK with regard to some hurdles, there are probably even more. Roughly estimated, we then have as many people in the legal profession as in the art profession. A nice thing, actually, if it weren‘t for the financial situation. Let‘s just assume that the lawyer has less money worries and second jobs than the artist. But the
artist also has to pay rent. Very often, therefore, one meets artists at their colleagues, who are not only in the KSK, but even belong to the big players in the art field.
Art workshops are not new. Just think of Rubens and his gold helmet. But back then it was more of a craft. In today‘s world, artists are trained at universities and colleges – not just in technique, but above all in creativity and independence. So now the financial situation leads to independent artists working for independent artists. One‘s own thoughts, handwriting, love of materials, studio time, etc. are pushed aside to execute someone else‘s thoughts and ideas.
„Curatorial Part de Deux – Artists of the working arts“ aims to explore this linkage and shows the diversity and networks that lie dormant in the major artists‘ studios, such as those of Alicja Kwade, Katharina Grosse, Olafur Eliasson or Tomás Saraceno.
The exhibition takes place as a kick-off event of the artspring festival.