Ein Gebot (ca. 39 x 74 cm, Kunststoff)
Der letzte Schritt – das B Ü G E L N – erwies sich viel einfacher, als erwartet. Normalerweise, und meine umfangreiche Erfahrung in diesem Metier basiert auf 3 frühere, sehr zeitintensive Aktionen, dauert der letzte Arbeitsschritt unglaublich lang und verlangt relativ ruhige Hände, starke Nerven und ein breitgefächertes Repertoire an mittel- bis schwerwiegenden Flüchen. Am besten arbeitet es sich deshalb allein, damit sich umstehende Freunde oder Kollegen kein allzu schlechtes Bild von einem machen.
Vermutlich verkürzte sich diese Phase entscheidend, weil ich das guuute Bügeleisen mit Dampfausstoß, ca. 18 verschiedenen Temperaturstufen und Textilerkennungssensorik gegen ein billiges Modell namens “Diva” eingetauscht habe. Die “Diva” kann heiß oder kalt, mehr nicht. Kein Dampf, keine Tefalbeschichtung, kein Silence-Mode. Eine weitere Neuerung bestand darin, daß ich die Matrize am Tisch festgeschraubt habe. Tada! Statt 6 Stunden dauerte es diesmal nur anderhalb. Anstatt sich die Bügelperlen hin- und herverzogen, in Bröckchen verschmolzen und umfielen, in größeren Inseln auf dem Untergrund umherglitten und sich aufwölbten und manche gar im Nichts verschwanden, blieb die Angelegenheit relativ zivilisiert – bis auf eine Brandblase (am Ellenbogen!?) und einem Schnitt in den Finger (ja, mit dem Bügeleisen!).
Und weil ich gerade einen so guten Lauf habe, werde ich wohl die letzte Editionsnummer auch gleich noch in Angriff nehmen. Ist ein schön ausgetretener Pfad hier…
In diesem Sinne: ein schönes Allerheiligen!
(Ganz hübsches Frühwerk vom Lars, oder?)